Wer ist Wer

Viele ehemalige Holzmindener Kriegsgefangene haben sich nach dem Krieg wieder zurechtgefunden.  Andere waren nicht so glu¨cklich. Hier sind nur ein paar wenige:

JAMES WHALE - Hollywood Film Director

Um der Langeweile Herr zu werden entwickelte der Engländer James eine Vorliebe für Drama und Theater, als er sich an der British Amateur Drama Society die von Holzmindener Gefangenen gegründet wurde - beteiligte. Er begann, sich als Film-und-Theater-Regisseur hervorzutun mit der Regieführung von über 23 Filmen wie zum Beispiel Frankenstein (1935), dem Musical Showboat (1936) und Der Mann in der eisernen Maske (1939).

 

HECTOR FRASER DOUGALL - Media Pionier
Grabenkämpfe veranlaβten den kanadischen Expeditions-Korps-Leutnant Hector, eine Aufgabe im Königlichen Flug-Korps zu suchen. Nach seinem Abschuβ über Frankreich wurde er im Mai 1918 in Holzminden eingesperrt, aber nicht bevor er etliche aufsehenerregende Fluchtversuche gemacht hatte. Als das Holzmindener Lager im Dezember 1918 befreit wurde, kletterte Hector auf die Spitze der Fahnenstange und griff sich die preuβische Fahne mit dem Staatsemblem des Adlers. Nach seiner Rückkehr nach Kanada blieb er eng mit seiner Flug-Leidenschaft verbunden, indem er an Flugveranstaltungen und “Barnstorming” teilnahm sowie den Fort William Aero Club gründete. Er war Mitbegründer der Dougall Auto Fabrik sowie später auch von zwei Radion-Stationen und einer CBC-verbundenen Fernseh-Station.




SIDNEY STEWART HUME - Pyschiatrie Patient
Nicht alle Kriegsgefangenen-Geschichten hatten ein Happy End. Der in Argentinien geborene Sidney, ein Aufklärer / Beobachter des Königlichen Flug-Korps, wurde im Mai 1917 über Frankreich abgeschossen. Er wurde in zahlreiche Kriegsgefangenenlager eingeliefert, wo er bewiesenermaβen schlecht von seinen deutschen Häschern behandelt wurde, und die er beschuldigte, ihn hypnotisiert zu haben. Das psychologische Trauma seiner Erfahrungen - real oder eingebildet - lösten einen Rückfall in eine psychische Erkrankung aus, die Sidney's ständiger und tragischer Begleiter wurde. Nach dem Krieg wieder in England, wurder er mit wahnhafter Geisteskrankheit diagnostiziert, nachdem er einen Aufseher erschossen hatte, den er irrtümlich für einen deutschen Spion hielt. Sidney sollte wegen Mordes angeklagt werden, wurde aber stattdessen für den Rest seines 100jährigen Lebens in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.


WILLIAM LEEFE ROBINSON - Flieger-Aβ
Der in Indien geborene William war ein 21 Jahre alter englischer Jadflieger. Er hatte sich einen Namen gemacht als der erste Flieger des Königlichen Flug-Korps, der in einer Nacht im September 1916 ein angreifendes deutsches Luftschiff über London abschoβ. Dabei kamen der deutsche Kommandeur Schramm und 15 seiner Männer ums Leben. Sein Triumph war jedoch nur von kurzer Dauer, als Robinson im April 1917 in einem Luftkampf mit dem Roten Baron und dessen Kohorten über Frankreich abgeschossen und anschlieβend nach Holzminden geschickt wurde. Und leider fiel Robinson in die Hände eines persönlichen Freundes des toten Luftschiff-Kommandeurs. Hauptmann Niemeyer, Kommandeur von Holzminden machte es sich zur Aufgabe, Robinson leiden zu lassen und den jungen Piloten bei jeder Gelegenheit schrecklich zu miβhandeln, was zu seinem frühzeitigen Tod im Alter von 24 Jahren beitrug.